Freitag, 23. Oktober 2015

[FILM&Buch] Der Marsianer - keine echte Rezension

Der Marsianer war das faszinierendste Buch, welches ich dieses Jahr gelesen haben. Das war lange bevor ich wußte, dass der Film erscheinen würde. (das der schon feststand da, ja sicherlich, gewußt habe ich es nicht :-D )

Schon als Kind habe ich "Robinson Crusoe" von Daniel Defoe geliebt, und auch wenn ich nicht viele Robinsonaden in meinem Leben gelesen habe, so hat mich dieses Buch ähnlich begeistert.

Eine Inhaltszusammenfassung möchte ich euch hier ersparen, wer Buch oder Film kennt, der weiß es, und wenn es interessiert, oben ist der Wikipedia-Artikel verlinkt, die Leute da können es besser als ich (oder vielleicht bin ich auch nur zu faul).

Einfach gesagt, der NASA-Astronaut Mark Watney verbleibt, für Tod gehalten, nach einer Marsexpedition auf dem Mars zurück, und muss bis zur Rettung überleben. (Langfassung siehe Wikipedia)

Was mich an dem Buch sehr fasziniert hat, war die Wirklichkeitsnähe, mit welcher das Buch geschrieben ist, und auch dass es trotz der Sachlichkeit eben nicht trocken war (und auch jede Menge nerdige Anspielungen enthält). Das die NASA das Buch als weitesgehend realistisch einschätzt, habe ich erst im Nachhinein gelesen, aber wertet es meiner Meinung nach auf.

Auch der Wechsel zwischen der Betrachtung des Space-McGyvers Mark Watneys (der ja wirklich unglaubliche - und doch realistische - Wege findet seine Situation zu regeln) und der NASA, welche unter den Augen der Weltöffentlichkeit ihn retten muss. Inklusive dem tollen Dilemma denen man zwischen Notwendigkeit und Öffentlichkeit ausgesetzt ist.

Alle Figuren im Buch wirken dabei realistisch, nicht überzogen, sondern genauso wie man es sich als Nerd vorstellt, wie es in einer Nerd-Organisation läuft. (ok, die NASA ist eigentlich ja Militär, aber auch da gibt es ja Nerds)

Da ich das Buch, wie schon oben geschrieben, sicherlich sehr weit oben auf meiner Liste der Alltimes-Favoritsbüchern setzen würde, bin ich natürlich auch in den Film. Wie immer komplett uninformiert, was mich erwartet. Erstmal war ich überrascht, dass es ins 3D-Kino ging, aber ok, Kammerspiel in 3D, dass kann faszinierend werden. Weil letztlich ist der Film ja nicht viel mehr als ein Kammerspiel.

Um es kurz zu machen, der Film hat mich nicht enttäuscht. Klar, er kommt um längen nicht ans Buch heran, Mark Watney verliert sehr viel Coolness (wobei er immer noch sehr "cool" dargestellt wird), Matt Damons Bengelgesicht finde ich absolut nicht passend für Mark Watney, aber all das ist eben nur der Vergleich mit dem Buch. Sieht man den Film alleine, war es sicherlich der beste Film, den ich dies Jahr gesehen habe (ok, da ich sonst irgendwie nur Marvelverfilmungen gesehen habe, ist das jetzt kein so großer Vergleich :-D ).

Der Film kürzt das Buch natürlich, und verliert viel vom Nerdgebabbel, was ihm aber keinen Abbruch tut. Ich hätte es allerdings besser gefunden, wenn die Chinesen - wie im Buch - Bedinungen an die Hilfe gestellt hätten, anstelle einfach so zu helfen, aber ok, es ist nachvollziehbar, warum man das so macht.

Die 3D-Technik hat den Film tatsächlich aufgewertet. Die tollen Aufnahmen vom Mars (ja, ich weiß, keine echten) wirken sehr viel besser in 3D und auch ansonsten sind keine (bzw. kaum) Effekte die nur gemacht worden sind, damit 3D toller wird.

Eine Freundin von mir, die mich begleitete, war anfangs nicht so vom Film begeistert, so im Nachhinein musste sie doch zugeben, dass der Film sehr toll war und sie ihn begeistert weiter empfiehlt.

Im Gesamtkontext muss ich sagen, klar Buch über Film, aber gelohnt hat sich der Film auf jeden Fall, auch wenn ich die Szene vermisst habe, wo die eine Astronautin ihren Eltern erklärt, dass sie eben die restliche Crew ißt, wenn die Lebensmittellieferung nicht auf dem Raumschiff ankommt. :-D